Kulturfahrt nach Lüneburg 28. August 2024

Bei schönstem Hochsommerwetter fuhren Mitglieder des Heimatvereins in einem vollbesetzten Reisebus in die Hansestadt Lüneburg, um das historische Rathaus zu besichtigen und auf den Spuren der „Roten Rosen“ zu wandeln.

Seit dem Jahre 1230 wurde am größten mittelalterlichen Rathaus Norddeutschlands über 700 Jahre an- und umgebaut. Der anfängliche Reichtum der Salzbarone ließ ein einmaliges baugeschichtliches Ensemble aus Barock, Gotik und Renaissance entstehen.  Die spätere Verarmung der Stadt verhinderte einen Abriss. Besonders beeindruckend waren die Bildsprache des Mittelalters, der permanente Hinweis auf richterliche Tugenden und die bürgerliche Gemeinschaft. „In einer reichen Stadt kann man nur in Frieden leben, wenn es allen gut geht.“ Bei Verlassen des Rathauses hörten wir vom Rathausturm das Glockenspiel aus Meißener Porzellan.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen lernten die Fans der werktäglichen Telenovela während einer Stadtführung die Außendrehorte der Fernsehsendung „Rote Rosen“ kennen. Das mittelalterliche Lüneburg und diese Fernsehsendung locken jährlich 6 Millionen Touristen in die Stadt. Besonders beeindruckend war der Stadthafen mit dem mittelalterlichen Kran und seinen beiden Laufrädern zum Heben und Senken der Schiffsladung und die Bergschäden im Senkungsgebiet der Stadt. Bis 1980 wurde zuerst salzhaltiges Grundwasser geschöpft und später mit elektrischen Förderpumpen in großem Stil in Salzpfannen gepumpt. Nach Verdampfen des Wassers blieb reines Siedesalz zurück. Heute zahlt man den Preis für den früheren Reichtum mit Erdabsenkungen und 3 bis 8 Metern tiefen plötzlichen Erdfällen. Fast alle Häuser stehen schief. Einige mussten sogar abgerissen werden. Versicherbar sind diese Schäden nicht.

Gestärkt mit Kaffee und Kuchen sowie vollgestopft mit vielen neuen Eindrücken und Informationen kehrten wir am Abend gestresst von der Wärme aber wohlbehalten nach Dinklage zurück.

Foto und Text: Hans Hoymann Heimatverein Dinklage